MEC Duisburg Logo BR 44

Bahnhof Rheinhausen - Historisches

Als das erste Bahnhofsgebäude errichtet wurde, gab es die Stadt Rheinhausen noch nicht. Auf dem späteren Stadtgebiet von Rheinhausen lagen die einzelnen Ortschaften und Bürgermeistereien Hochemmerich und Friemersheim, Bergheim und Oestrum, Trompet, Asterlagen und Schwarzenberg, Bliersheim und Hohenbudberg. Der Rhein war die natürliche Grenze zwischen den links- und rechtsrheinischen Städten und Gemeinden. Die zivilrechtliche Grenze setzte z.T. noch der Code Napoleon aus der französischen Besatzungszeit, die Verwaltungs- und Staatshoheit lag bei Preußen.

"Den ersten Haltepunkt an einer Eisenbahnstrecke erhielt der Rheinhauser Raum übrigens mit Trompet, als im Jahr 1849 die Ruhrort – Krefeld – Kreis Gladbacher Bahn als erste Eisenbahn den Rheinhauser Raumanschnitt" ¹) .

Der zweite Haltepunkt fiel in die Grenzen der Bürgermeisterei Hochemmerich und wurde offiziell Bahnhof Rheinhausen genannt. Er lag südlich der Eisenbahnbrücke auf dem heutigen Logportgelände, dem damaligen Hüttenwerksgelände und gegenüber dem Kultushafen auf der Duisburger Seite. Das Genehmigungsverfahren wurde von der Rheinischen Eisenbahngesellschaft für die Osterrath-Essener Eisenbahn betrieben, ebenso wie die Vergrößerung dieses Bahnhofs.

Mit der Fertigstellung der ersten Eisenbahnbrücke im Jahr 1873 wurde der Bahnhof nach Friemersheim verlegt, behielt aber den Namen Rheinhausen.

Im Laufe der kommenden Jahre entwickelte sich der Verkehr auf der Osterrath-Essener Bahn so stark, dass der Bahnhof in seiner Kapazität nicht mehr genügte. Die Preußische Staatsbahn führte deshalb ab 1894 Erweiterungsbauten aus.

Das 1877 an der Kruppstraße/Ecke Walter-Rathenau-Straße gegenüber einer Schankwirtschaft in Friemersheim errichtete Bahnhofsgebäude mit dem Stationsnamen "Rheinhausen" wurde 1904 wieder abgebrochen. Der Neubau des Empfangsgebäudes stand vor allem im Zusammenhang mit dem Bau der Bahnstrecke Trompet-Kleve und Trompet-Rheinhausen. Der neue Bahnhof entstand an der Windmühlenstraße, unweit des ehemaligen Stationsgebäudes. Er erhielt den Stationsnamen "Friemersheim". Dieser Name wurde nach dem Zusammenschluss der Bürgermeistereien Hochemmerich und Friemersheim zur Großgemeinde Rheinhausen wieder in den ursprünglichen Namen "Rheinhausen" geändert und bis heute beibehalten. Gleichzeitig mit dem Bau des Bahnhofsgebäudes an der Windmühlenstraße wurde auch das Stellwerk Rheinhausen (Friemersheim)-West neu gebaut. Es stand in Höhe des Brückenbauwerks zur Überführung der Bahngleise. Das Stellwerksgebäude "Rmf", Rheinhausen-Mitte-Fahrdienstleiter, in Ziegelbauweise errichtet, war östlich des Bahnhofs zwischen den Gleisanlagen positioniert, wurde 1890 in Dienst genommen und 1973 durch einen Neubau an der Kruppstraße abgelöst.

Der tägliche Zugverkehr auf der Strecke hatte bereits 1894 mit bis zu 120 Zügen täglich so sehr zugenommen, dass für die Fuhrwerke und Händler, Passanten und Schulkinder eine Überführung gebaut werden mußte. Diese lag westlich des Bahnhofs. Die Überführung wurde Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre durch die Straßenunterführung Rheingoldstr./Bachstr. ersetzt, da die Brücke in ihrer Konstruktion der Breite und Tragkraft dem zunehmenden Lkw- und Pkw-Verkehr nicht mehr gewachsen war. Außerdem reichte die Durchfahrhöhe für die spätere Elektrifizierung der Strecke nicht aus.

Am 1.10.1907 wurde der Haltepunkt Rheinhausen-Ost am Tor 1 zur "Friedrich-Alfred-Hütte" für den Personenzugverkehr eröffnet. Diese Haltestation war auf Antrag der Firma Krupp eingerichtet worden und besaß je einen Richtungsbahnsteig für die Züge nach Krefeld mit Zugang von der Friedrich-Alfred-Straße und mit Zugang von der Kruppstraße für die Züge nach Duisburg. Als Provisorium ist der Haltepunkt damals gebaut worden; er ist es bis heute geblieben.

Gleisplan vom Bahnhof Rheinhausen


Bild 1                                                           um Vergrößern bitte Bild anklicken

1) alle Zahlen, Zeiten, Ortsangaben, Namen und Fakten des Textes aus
"F.A. Meyer, Rheinhausen am Niederrhein im geschichtlichen Werden"

Der Bahnhof Rheinhausen in der Gegenwart

Der Personenbahnhof ist von den Gleisanlagen her ein Trennungsbahnhof mit 4 Bahnsteiggleisen, 2 Inselbahnsteigen mit Teilüberdachung und dem Empfangsgebäude an der Windmühlenstraße.


Bild 2: Bahnhof Rheinhausen Strassenseite um 2005

Das Bahnhofsgebäude ist heute nach zahlreichen Umbauten in den zurückliegenden Jahrzehnten und nach Anbauten von Wirtschaftsräumen, Trafostation und neuer Überdachung des Personentunnels zu den Bahnsteigen verwaist, die Bahnhofsgaststätte geschlossen, die Fenster und Eingänge verblendet.

Bild 3: Bahnhof Rheinhausen Strassenseite 2012

Die beiden Bahnsteige sind durch einen neuen, außerhalb des Empfangsgebäudes liegenden Zugang zu erreichen. Leider ohne ausreichende Berücksichtigung körperbehinderter Personengruppen.

Bild 4: Bahnhof Rheinhausen Gleisseite um 2005

Der Tunnel unter den Bahnsteigen ist in der ursprünglichen Form aus der Bauzeit des Bahngebäudes um 1904 erhalten geblieben. Er wurde zwischen 2006 und 2007 über die Nordseite der Gleise und unter der neu gebauten Zubringerstraße "Am Logport" hinaus verlängert. So sind die Bahnsteige heute auch von der Hochemmericher Seite durch das Siedlungsgebiet um die Behringstraße/Lindenallee/Maiblumenstraße zu erreichen.

Bild 5: Personendurchgang 2012 mit Blick auf die Verblendung des Bahnhofsgebäudes

Mit dieser Verbindung wurde der bisherige separate alte Fußgängertunnel unter den Bahngleisen zwischen Hochemmerich und Friermersheim am 26. 03. 2007 aufgegeben, zurückgebaut bzw.zugeschüttet. Im Modell ist er nachgestaltet und dokumentiert den baulichen Zustand um 1973 an der damaligen Parallelstraße auf der Hochemmericher Seite und an der Kruppstraße in Friemersheim in Nachbarschaft der Trinkhalle "Kiosk am Bahnhof".

Bild 6: geschlossener Kiosk am Bahnhof 2012

Über die Gleisanlagen ist nach Westen die Strecke Krefeld - Mönchengladbach und die Niederrheinstrecke nach Rumeln - Trompet - Moers - Xanten angeschlossen.

Bild 7 Gleisfeld Richtung Westen

Östlich des Bahnhofs führt die Strecke über Rheinhausen-Ost und die Rheinbrücke nach Duisburg Hauptbahnhof,in die Nachbarstädte Oberhausen und Mülheim und in das bundesweite und internationale Streckennetz der Deutschen Bahn.

Bild 8: Gleisfeldanlagen Richtung Osten 2012

Der sich östlich an den Personenbahnhof anschließende Güterbahnhof ist heute auf die Bedürfnisse von Logport zugeschnitten und hat vor kurzem noch neue Aufstellungsgleise erhalten.

Alle Gleisanlagen sind elektrifiziert.

Nach Rückbau des Verschiebebahnhofs "Hohenbudberg" und der Auflösung der dortigen Personenhaltestelle der Bahn für die Eisenbahnsiedlung wird der öffentliche Personennahverkehr von der Eisenbahnsiedlung in Hohenbudberg bis Marktplatz Friemersheim mit der Linie 914 und von da aus weiter mit der Linie 929 der DVG über Rheinhausen-Hochemmerich nach Duisburg-Zentrum bedient.

Vorbei ist die Zeit, wo 1904 eine Straßenbahn am Stationsgebäude an der Windmühlenstraße hielt und in den 1950er und 1960er Jahren der sie ablösende O-Bus der Kreis-Moerser-Verkehrsbetriebe von Homberg durch Hochemmerich fahrend nach Friemersheim und weiter in die Eisenbahnsielung kam.

Der Bahnhof Rheinhausen - Umsetzung im Modell

Über die Gleisanlagen im Original wurde unter Bahnhof Rheinhausen Historisches, Gegenwart, geschrieben.

Die Gleisanlagen im Modell nach Westen in Richtung Mönchengladbach/Krefeld und Trompet/Moers/Kleve werden im nachstehenden Bild gezeigt. Der Güterbahnhof Richtung Osten nach Duisburg ist erst in der Planung. Über seinen Bau wird zu gegebener Zeit berichtet.

Bild 9: Holzmodell des Bahnhofsgebäudes und Gleisanlagen nach Westen

Wie im Original, werden auch die Gleise elektrifiziert. Damit ist ein dem Zeitraum um 1973 entsprechender Fahrbetrieb sowohl mit Dampf- und Dieselloks wie auch mit E-Loks möglich. Die Elektrifizierung wird nach Abschluss der Ausgestaltung mit Weichen-Mittelverschlüssen, Grenzzeichen, Kabelschächten, Lichtsignalen, Schotteretc. ausgeführt; natürlich nach stimmiger Kassenlage. Über die Fabrikate der Turm- und Streckenmasten ist noch keine Entscheidung getroffen.

Das Empfangsgebäude an der Windmühlenstraße wird bzw. ist zweimal gestaltet. Beide Modelle stellen das Gebäude um 1973 dar, da der Bahnhof zu dieser Zeit noch mit allen Räumen und Einrichtungen genutzt war.

Darüber hinaus können aus dieser Zeit auch die zum Bahnhof Rheinhausen zählenden damaligen Stellwerke Rheinhausen-West (Rw)und Rheinhausen-Mitte-Fahrdienstleiter (Rmf) gebaut und aufgestellt werden.

Bild 10: Stellwerk Rheinhausen-West (Friemersheim)

Letzteres in zwei unterschiedlichen Gebäuden. Einmal als das ursprüngliche Stellwerk von 1890 und als neues Dienstgebäude ab 1973. Beide Gebäude haben kurzzeitig zusammen existiert.

Bild 11: Stellwerk ab1973, aufgenommen 2012

Die Nachbildung der Bahnhofsgebäude und auch der Stellwerke sind nicht Modell gleich Original, sondern im Maßstab 1 : 87 größtmöglich identisch nachempfunden. Gründe sind fehlende Informationsquellen aus dem Archiv der ehemaligen Deutschen Reichsbahn und ihrer Rechtsnachfolger, nicht einsehbare Baupläne bzw. undeutliches oder mangelndes Fotomaterial.

Um fehlende Kenntnisse weitgehend zu kompensieren, wurde im Archiv der Stadt Duisburg nachgeschlagen, ehemalige Bundesbahner und noch lebende Bewohner und Nutzer des Bahnhofs aus dem Zeitraum um 1973 interviewt, in Fachbüchern geblättert, mit Metermaß und Zollstock gemessen, anhand von Gehsteigplatten Längen und anhand von Ziegelsteinen Höhen bestimmt, Fotos zu Grunde gelegt.

Ein Bahnhofsmodell, aus Holz gefertigt, war ursprünglich nur als grobes Standmodell geplant. Sozusagen als Standortmarkierung. Anlage. Gestaltet wurde dann doch ein detaillierteres Modell mit der in den 1970er Jahren hellen Farbgebung, Fenstern, Friesen, Schuppen, Anbauten und Plattierungen.

Der Besucher oder Ortskundige wird in dem Gebäude ohne Probleme den Rheinhauser Bahnhof erkennen. Grund für die Doppelmodellierung ist letztlich der Schutz des zeit- und sachaufwendigeren Detailmodells während der weiteren Bauaktivitäten an der Club-Anlage. Wo gehobelt wird, fallen bekanntlich Späne. Das filigranere Modell wird bei Anlässen des Clubs mit Publikum präsentiert.

Das Gebäude erhält eine Innengestaltung der Schalterhalle, der Bahnbüros, der Fahrkarten- und Gepäckschalter, der Schänke mit Inneneinrichtung, der Warteräume 1. bis 4. Klasse, des "Arbeiterwarteraums", des Niedergangs zu den Bahnsteigen, sowie Figuren und Beleuchtung mit unterschiedlichen Lichteffekten.

Bilder Kunststoffmodell 'Bf Rheinhausen' in einzelnen Bauschritten


Bilder fertiges Modell



              Bild 12: Gleisseite                                                                                 Bild 13: Straßenseite